Haus Chausseestraße Berlin

Wietersheim Architekten, Berlin

Haus Chausseestraße Berlin

Die Kubatur des Wohnens

Einfachheit und Pragmatismus machen das Berliner Wohnhaus zu einem preiswürdigen Bau.

In der Verlängerung der Friedrichstraße, an der Schnittstelle zwischen Mitte und Wedding, steht das Haus gegenüber dem Bundesnachrichtendienst, einem großmaßstäblichen Vis-à-Vis mit 14.000 Fenstern. Am Bruch zwischen gründerzeitlicher Blockrandbebauung und zurückspringender Zeilenbebauung aus der Nachkriegszeit steht das Gebäude als Kopfbau. Die südliche Seite musste als Brandwand ausgebildet werden. Das 10,80 Meter schmale Gebäude dient den dahinterliegenden Bauten als Einfahrt. Das Bauwerk legt die elementare Tragstruktur eines Hauses offen: Geschichtete Steinquader lasten auf Decken. Die Wandblöcke sind auf Abstand gestellt, so dass Öffnungen entstehen. Die Besinnung auf dieses einfache, aber substantielle tektonische Prinzip hat sich dieses Haus zur Aufgabe gemacht.

Das Bauen konzentriert sich auf die Rohbaustruktur. Die primären Bauelemente des Massivbaus – Wände und Decken – halten die Aufgaben eines Hauses in sich bereit. Sekundäres und Appliziertes wurde, wo möglich, weggelassen: Stürze, Brüstungen, Bleche und Rollläden. Die plastische Kubatur des Rohbaus wird ausgeformt durch Holzeinbauten: Küchen, Alkoven und begehbare Kleiderschränke, die Gebrauchstauglichkeit und Wohnqualität schaffen. Es wurde monolithisch mit kerngedämmten Ziegeln gebaut. Im Sinne der Einfachheit des Rohbaus wurde großen Wert auf eine leichte und beherrschbare technische Ausführung gelegt.

Auszeichnung
Sonderpreis Deutscher Ziegelpreis 2021
Standort
Berlin
Architekt
Wietersheim Architekten
Tragwerksplanung
Andreas Kuelich, Ingenieurbüro für Tragwerksplanung, Berlin
Ausführung Mauerwerk
Wienerberger GmbH, Hannover
Konstruktion
Monolithische Bauweise
Ziegelart
Ziegel mit Dämmstoff-Füllung
Wanddicke
36,5 cm
Wohneinheiten
12
Wohnfläche
610 m²
Fertigstellung