KUBISCHES SPIELPARADIES
Brüch – Kunath Architekten

Kubisches Spielparadies
Die zweigeschossige Einrichtung mit Platz für die Betreuung von bis zu 300 Kindern zeigt sich nicht als kompaktes Gebäude, sondern als aufgelöste Struktur. Vier Kuben mit hinterlüfteten Vorhangfassaden aus roten Trespa-Platten gruppieren sich mit flacheren Übergangsgebäuden in Weiß zu einer Anlage. Während sich die Vorderseite eher zurückhaltend zeigt, ist der Baukörper nach Südwesten offen und transparent. Im angrenzenden eingeschossigen Bauteil befindet sich die große Mensa, die gleichzeitig als Veranstaltungsraum fungiert.
Behaglicher Lebensraum
Das Rot der Fassade findet sich im gesamten Hort wieder und bildet eine optische Klammer. Zusammen mit orangefarbenen Akzenten wird eine warme Atmosphäre mit hoher Aufenthaltsqualität erzeugt. Besonderheiten sind die hohen Eingangsbereiche und Galerien, die in bunte Verbindungsflure zwischen den einzelnen Kuben münden. Diese wurden im Grundriss nicht rechtwinklig, sondern in Form eines Ovals gestaltet.
Raum für Raum funktional
Aufgebaut ist der Hort mit seinen über 2000 Quadratmetern Nutzfläche als Kette mit nahezu identischen Grundformen. Der Neubau verfügt zudem über Räume für den ebenfalls hier angesiedelten Kindergarten, Hausaufgabenzimmer, zwei Küchen, Büros sowie diverse Nebenbereiche. Herzstück ist ein großer Speiseraum, der dank seiner Ausstattung mit beweglichem Mobiliar auch als Veranstaltungsraum genutzt werden kann.
Massiver Schallschutz
Schallschutz ist ein Schlagwort beim Bau von Kindereinrichtungen. Vor allem im Hort brauchen Schüler die nötige Ruhe für Hausaufgaben, aber auch zum Ausruhen. Die Wahl fiel daher auf eine massive Bauweise aus Ziegeln. Für die Innenwände wurden Schallschutzziegel in den Wandstärken 17,5 und 24 Zentimeter verarbeitet. Durch die dicken Stege und eine hohe Rohdichte sind die Steine höchsten schallschutztechnischen und statischen Anforderungen gewachsen. Um zusätzlich den Geräuschpegel in langen Gängen zu dämpfen, wurden Akustik-Deckensegel eingesetzt. So wird eine angenehme Atmosphäre geschaffen.
Auch das Thema Innenraumemissionen nahm eine bedeutende Rolle bei der Planung ein. Bauherr und Architekten entschieden sich für den konsequenten Einsatz ökologischer Baustoffe. Nach strengen Richtlinien auf gesundheitliche Auswirkungen geprüft, sind Ziegel frei von Formaldehyd, Weichmachern, Schwermetallen sowie Bioziden. Weitere Vorteile sind der hohe Feuchte- und Wärmeschutz. Im Sommer speichern die Außenwände die Wärme und geben sie zeitversetzt wieder ab. Dieser Effekt einer natürlichen Klimaanlage sorgt vor allem bei großen Glasflächen für ganzjähriges Wohlfühlklima.