Neuer Glanz für altes Garde-Areal
Uwe Fohmann

Neuer Glanz für altes Garde-Areal im Herzen Potsdams
Das Gelände in der von historischen Verwaltungsgebäuden geprägten Jägervorstadt war seit dem 19. Jahrhundert Sitz von Militäreinheiten, bevor es 1990 zum Gewerbe- und Wohngebiet wurde. Die ruhige, dennoch zentrale Lage überzeugte den Eigentümer, eine Unternehmensberatung, sofort. Bedingt durch die Geschichte waren vor Baubeginn zusätzliche Maßnahmen, wie Kampfmittelbeseitigung und Baugrundverbesserung, nötig.
Das städtebauliche Ensemble der ehemaligen Kaserne wurde durch ein Bürohaus komplettiert. Da das Gebäude in unmittelbarer Nähe zu den denkmalgeschützten ehemaligen Kasernenbauten steht, sollte es sich gestalterisch zurückhaltend in die Umgebung einfügen und trotzdem zwischen Alt und Neu vermitteln. Architekt Uwe Fohmann übernahm die Grundformen der umliegenden Bebauung und erweiterte sie um eigene Elemente, wie das Drempelgeschoss und die klar gegliederte Lochfassade.
Entstanden ist ein dreigeschossiges Bürogebäude mit 600 Quadratmetern Nettogeschossfläche, in dem eine Unternehmensberatung und der Architekt tätig sind. Die Fassade wird durch die Fenster, Schiebeläden und verschiedene Beigetöne strukturiert. Die Schiebeläden aus witterungsbeständiger sibirischer Lärche in silbrigem Grau lassen die Fassade lebendig wirken und vermindern die Sonneneinstrahlung. Die Dacheindeckung in Anthrazit erzeugt einen harmonischen Kontrast zur Fassade.
Planen für die Zukunft
Vorausschauend ist die Planung vor allem, weil sie eine spätere Nutzung als Wohngebäude ermöglicht. An der Südseite können mit wenig Aufwand Terrassen beziehungsweise Balkone vorgeständert werden. Künftige Wohnungstrennwände wurden bei Planung und in Materialwahl berücksichtigt. Mit nur wenigen Umbauten könnten sieben Wohneinheiten entstehen.
Mehr Wohnkomfort mit Schallschutzziegeln
Ähnlich weitblickend ist die Verwendung von Ziegel für die Außenwände. Der natürliche Baustoff speichert die Wärme und gibt diese zeitversetzt wieder ab, dadurch wird die Raumtemperatur reguliert. So kann auf eine kostenintensive Lüftungs- und Klimaanlage verzichtet werden. Auch die Innenwände wurden mit Schallschutzziegeln ausgeführt, um Schall zu absorbieren – davon profitieren sowohl die jetzigen Mieter beim ungestörten Arbeiten als auch spätere Bewohner.