Wertvolle Naturräume schaffen
Verantwortungsvoller Umgang mit ehemaligen Tongruben: Die Betreiber von Tongruben in Deutschland wissen: Mit dem Ende der Abbau-Zeit beginnt vor Ort ein neues Kapitel. Die Tongrube muss nun rekultiviert oder renaturiert werden. Während bei der Rekultivierung der ursprüngliche Zustand der Fläche wieder hergestellt wird, ist die Renaturierung der Königsweg: Hier gibt man der Natur freien Raum zur Entfaltung. Die Deutsche Ziegelindustrie ermöglicht mit ihrem Engagement eine ökologisch hochwertige Nachnutzung ehemaliger Tongruben.
Analysen und Nachnutzungspläne schon vor Beginn des Tonabbaus
Bevor von den örtlichen Behörden die Genehmigung zum Abbau von Lehm und Ton erteilt wird, analysieren Experten das Gebiet und die Auswirkungen des Abbaus auf die Natur. Welche Tiere und Pflanzen gibt es vor Ort? Sind gefährdete Arten darunter, die nicht beeinträchtigt werden dürfen? Und wie könnte eine zukünftige Renaturierung aussehen?
Temporäre Biotope während des Tagebaus
In der Öffentlichkeit wenig bekannt sind die Fälle von Tongruben, in denen schon während des Abbaus Rinnsale, Gräben, Tümpel, Teiche entstehen. Zum Beispiel durch Entwässerungsarbeiten in der Tongrube oder Baggerfurchen. Mit dem Abbaufortschritt entstehen immer wieder neue Gewässer, die Lebensraum für viele Insektenarten und Pflanzen bieten.
Koexistenz von Natur und Technik
Häufig wird in einem Bereich einer Tongrube noch Erdreich abgetragen, während ein anderer Teil bereits renaturiert wird. Geschieht dies unter fachkundiger Anleitung, entstehen Zonen für viele seltene Arten. So wird zum Beispiel in einer ehemaligen Tongrube eine Wiederbewaldung verhindert, um den Rohboden zum Fundament eines Naturschutzbereiches zu machen. Ohne den Tonabbau hätte es diesen Rohboden und die nun hier lebenden Arten nicht gegeben. Der BKRI Bundesverband keramische Industrie stellt daher fest: „Der Abbau von keramischen Rohstoffen und Industriemineralen ist trotz des vorübergehenden Eingriffs in Landschaft und Natur letztendlich die Ursache für die Entstehung einer Vielzahl von natürlichen Lebensgemeinschaften, von Biotopen unterschiedlicher Art. Rekultivierung und Renaturierung von Flächen nach Bergbau lassen Feuchtgebiete, naturnahe Wasserläufe, Sukzessionsflächen und vieles mehr entstehen.“
Renaturierung oder Rekultivierung ist Pflicht
Individuell wird in Genehmigungsverfahren festgelegt, wie der Betreiber mit der Tongrube umgehen muss – vor, während und nach der Abbauzeit. Zusätzlich zu diesem Pflichtteil gibt es allerdings weitere Möglichkeiten der Gestaltung ehemaliger Tongruben. Hierbei unterstützt unter anderem der BUND – Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. – auf Wunsch Betreiber oder Kommunen. Der BUND kauft sogar ehemalige Tongruben, um mit großer Fachkenntnis vorbildliche Renaturierungsmaßnahmen umzusetzen. So erwarb die BUND NRW Naturschutzstiftung die Tongrube Niederpleis und übernahm damit dauerhaft Mitverantwortung für die Pflege und Entwicklung eines bedeutenden europäischen Fauna-Flora-Habitat-Gebietes. Das rund 13 Hektar große Gelände im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis ist heute ein Naturschutzgebiet und ein besonderer Sammelpunkt der Artenvielfalt. Bemerkenswert sind die dort lebenden Amphibien und Reptilien, Libellen und Schmetterlinge. Zugleich haben sich auch seltene Pflanzenarten nach und nach wieder eingefunden.
Ton ist über den gesamten Lebenszyklus besonders klimaschonend
Der natürliche Tonbaustoff wirkt als Ziegel im Mauerwerk klimaschonend. Im ganzheitlich umweltschonenden Prozess mit kurzen Transportwegen, extrem langem Lebenszyklus, hoher Recyclingquote und nachhaltiger Renaturierung am Abbauort ist Ton von Natur aus nachhaltig.