Vielfalt

Der Baustoff der Menschheit

Warum berührt uns Ton emotional? Warum gibt es so viele Kirchen aus Backstein? Warum bringen Menschen Mauersteine als Deko in ihre  Innenräume? Warum wählen Modedesigner Ziegelwände als Hintergrund für ihre Fotoshootings? Warum ist Töpfern so hoch im Kurs?

Das Material Ton umgibt eine besondere Atmosphäre. Es ist uns vertraut und strahlt Behaglichkeit aus, steht für Kreativität ebenso wie für Beständigkeit und erzählt als ältester Baustoff die Menschheitsgeschichte. Tonbaustoffe leben mit uns. Seit über 3000 Jahren.


Tontöpfe zum Kochen

Rund um den Globus haben unterschiedliche Kulturen begonnen, in Tongefäßen zu kochen. Auch wenn es heute Alternativen gibt, behält das Kochen im Römertopf seine Vorteile: das Essen wird schonend gegart und die Aromen bleiben erhalten. 

Tajine

Die nordafrikanischen Tajines aus Ton werden bereits in den Geschichten von 1001 Nacht erwähnt.

Tandoor

Der Tandoor-Ofen wird vor allem in der indischen Küche, aber auch in anderen Ländern Mittel- bis Zentralasiens und in Teilen Afrikas genutzt. Das Besondere: Der feuerfeste Behälter wird von allen Seiten beheizt. Zum Backen von Naan oder anderen Brotsorten wird der Teig and die Seitenwände gedrückt. 

Barreado

Der brasilianische Eintopf Barreado wird traditionell in einem mit Lehm versiegelten Tontopf gekocht. Die Bezeichnung „Barreado“ leitet sich vom portugiesischen Wort für Ton, barro, ab.

Haniwa

In der Kofun-Zeit (ca. 250-536 n. Chr.) brachten koreanische Einwanderer kulturelle Bräuche mit nach Japan. Die Menschen begannen, Herrscher in Grabhügeln zu bestatten. Haniwa, kunstvoll gestaltete Figuren aus Ton, wurden ihnen als Begleiter ins Jenseits mitgegeben.

Innenwände

Unverputzte Ziegelwände verleihen der Gebäudegeschichte Ausdruck und bringen eine rustikale Wärme in Innenräume.

fotografieKulisse

Ziegelwände sind der Inbegriff des Industrial Styles, der sich die mystische Eleganz von alten Fabrikhallen zu eigen macht. 

Venus-Figurinen

Die ältesten keramischen Funde stammen aus Dolní Věstonice, dem heutigen Tschechien. Neben zahlreichen Tierfiguren ist die bekannteste Skulptur die Venus von Dolní Věstonice.

SakralBauten

Das älteste Baumaterial der Menschheit strahlt Ruhe, Vertrautheit und Geborgenheit aus. Die deutliche Botschaft des langlebigen Baustoffs: Dieses Bauwerk ist für die Ewigkeit gebaut.


Mönch und Nonne

Eine der ältesten Ziegelformen hat ihren Ursprung in Klöstern:  Ober- und Unterschale – oder Mönch und Nonne – werden ineinander verkeilt übereinander gelegt. Die mediterrane Dachform kommt heute vor allem bei Mauerabdeckungen oder als Dekoration zum Einsatz. (abgebildet nur „Nonnen“)


BacksteinSkulpturen

Nicht nur Quader und Würfel sondern auch Rundbögen oder konvexe und konkave Formen lassen sich mit Ziegelsteinen verwirklichen. Diese architektonischen Möglichkeiten übersetzen Künstler immer wieder eindrucksvoll in Skukpturen. Ein Beispiel ist das abgebildete Flurdenkmal in einer renaturierten Tongrube in Marklkofen (GIMA Ziegel).


Insektenhotel

Beim Bau von Nisthilfen gibt es einiges zu beachten, wie zum Beispiel Lochdurchmesser und -tiefe oder die Sonneneinstrahlung. Hohlziegel werten das Bienenhotel nicht nur optisch auf, die Kammern sind auch die perfekte Halterung für Pflanzstängel und Bambusrohre. Außerdem speichern Ziegel Wärme, das mögen Insekten besonders!


Unverputzt

Architekten verwenden gezielt unverputzte Hintermauerziegel-Wände, um ein „hygge“ Gefühl zu erzeugen. In Dänemark beschreibt es ein bestimmtes Lebensgefühl, eine besondere Atmosphäre, die sich am ehesten mit gemütlich und heimelig übersetzen lässt. Die Reduktion des Designs lenkt den Fokus auf das, was im Leben und beim Wohnen wirklich wichtig ist: die Gefühle und die Momente, die zuhause gelebt werden.


Ziegler und Zieglerin

Ein Beruf mit Tradition: Vom 8. bis ins 18. Jahrhundert waren es vor allem Mönchsorden, die für die Verbreitung des Ziegels sorgten. Im 18. Jahrhundert beginnt die Mechanisierung der Ziegeleien. Der Kupferstecher Martin Engelbrecht hat den Beruf des Zieglers etwa 1730 in seiner „Sammlung der mit ihren eigenen Arbeiten und Werkzeugen eingekleideten Künstlern, Handwerkern und Professionen“ verewigt. 


Zahnpasta

Auch in unserer Zahnpasta sind kleine Tonpartikel. In dem Fall ist es das weiße Kaolin, das auch Porzellanerde genannt wird. Das natürliche Produkt ist extrem feinkörnig und reinigt sanft. Da Kaolin so gut verträglich ist, eignet es sich auch zur innerlichen Anwendung.